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11.03.2018 19:00 Alter: 6 yrs
Kategorie: Übungen AFKDO Eggenburg
Von: LM Martin Postl und ASBÖD Benjamin Maier

Eisenbahnunglück!

Feuerwehr übte den Ernstfall an der Franz-Josefs-Bahn mit ÖBB, Polizei und Rotem Kreuz


„Zugsunglück in Sigmundsherberg mit mehreren eingeschlossenen Personen, Schadstoffaustritt aus Kesselwaggon, Oberleitung ein!“ – Mit diesem Funkspruch wurden am Samstag, den 10.03.2018 um 14:00 Uhr, 10 Feuerwehren aus dem Abschnitt Eggenburg für die von der FF Klein Meiseldorf initiierte und organisierte Übung am Bahnknotenpunkt der Franz-Josefs-Bahn im Gemeindegebiet Sigmundsherberg alarmiert.


In dem dicht verrauchten Personenwaggon waren zahlreiche verletzte Personen eingeschlossen, aus einem Kesselwaggon trat giftige Dämpfe entwickelnder Schadstoff aus. Bereits das Übungsgelände war eine Herausforderung für sich. Der Bereitstellungsraum war ein Graben. Die schmale Zufahrt endete in einer Sackgasse. Der Zugang zum eigentlichen Einsatzort musste erst durch die Errichtung eines Aufstieges auf dem ungefähr 8 Meter hohen Bahndamm durch Gestrüpp und Bäume geschaffen werden. Ein Zusätzliches taten noch die Bodenverhältnisse, da Schnee und Matsch die Bewegungen der Einsatzkräfte und Fahrzeuge erheblich erschwerten.

 

Rettungsaktion
Unwegsames Gelände und ein dicht verwachsener, rund acht Meter hoher Bahndamm erschwerten das Vordringen zu den verunglückten Zugsgarnituren. Erst musste ein Zugang mit provisorischen Stufen und Feuerwehrleitern für die Einsatzkräfte geschaffen werden und die Oberleitung durch Mitarbeiter der ÖBB abschaltet und geerdet werden. Erst dann konnte die eigentliche Rettungsaktion beginnen. Parallel zur Menschenrettung aus den dicht verrauchten Personenwaggons musste ein mit Gefahrengut beladener Kesselwagen abgedichtet werden. Verletzte Personen wurden von Feuerwehrtrupps mit schwerem Atemschutz gerettet und anschließend über eine Leiterkonstruktion den Bahndamm zur Erstversorgung hinunter transportiert. Ebenso schwierig gestalteten sich das Abdichten des leck geschlagenen Kesselwaggons sowie das Auffangen der ausgetretenen Flüssigkeit für die mit besonderen Schadstoffanzügen ausgerüsteten Atemschutztrupps.

 

Die Gefahrenlage, die Beengtheit des Geländes, die schwierigen Bodenverhältnisse, sowie die in einer kurzen Zeitspanne mit zahlreichen Fahrzeugen eintreffenden Wehren waren in der Anfangsphase der Übung eine besonders schwierige Situation für den Einsatzleiter und die Einsatzleitung. Die Übung wurde von den Bürgermeistern der Gemeinden Sigmundsherberg, Franz Göd und Klein Meiseldorf, Ing. Nikolaus Reisel beobachtet. Besonderes Interesse fand sie auch beim Bezirksfeuerwehrkommandanten des Bezirkes Horn, OBR Christian Angerer, dessen Stellvertreter BR Thomas Nichtawitz und Bezirkssachbearbeiter Schadstoff, BSB Georg Wölzl.

 

An der Übung beteiligten sich insgesamt 81 Feuerwehrmitglieder aus folgenden Feuerwehren: FF Eggenburg, FF Grafenberg, FF Kattau, FF Kainreith, FF Klein Meiseldorf, FF Kühnring, FF  Rodingersdorf, FF Sigmundsherberg, FF Stockern und FF Straning. Rund 24 Bahnkilometer der Franz-Josefs-Bahn liegen im Einsatzbereich der teilnehmenden Wehren. Diese Gelegenheit wurde gleich wahrgenommen, um das ÖBB-Notfallsmanagement, die Polizei und das Rote Kreuz in die Übung einzubinden. Damit konnte die Alarmierungskette über die Notrufnummern quasi in einer "Echtsituation" geübt werden.

 

 

Insgesamt war es eine sehr aufwändige und realitätsnahe Übung. Die Alarmierungskette und das Zusammenwirken mit dem ÖBB-Notfallsmanagement hat sehr gut funktioniert. Dank der in dieser Übung gemachten Erfahrungen, sind die teilnehmenden Feuerwehren im Fall des Falles auf solche nicht alltäglichen Einsätze sicherlich nun noch besser vorbereitet.

 

 


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